Brustlife: Brustkrebserkennung am Silikonmodell

Krebs ist heute längst kein Todesurteil mehr und je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb sollte jede Frau ab dem 21. Lebensjahr einmal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung, ab dem 50. Lebensjahr darüber hinaus alle zwei Jahre eine Mammographie beim Gynäkologen oder dem Hausarzt durchführen lassen. Besonders wichtig ist die regelmäßige und systematische Selbstkontrolle der Brust – denn die Betroffenen können Anzeichen von Veränderungen an ihrem Körper entscheidend früher ertasten als der Arzt: In rund 80 Prozent der Fälle wird die Erkrankung von den Frauen selbst erkannt. Und genau hier setzen die Seminare des Brustlife-Projekts an: Nach einer Einführung mit einem Video zur Selbstuntersuchung der Brust, üben die Frauen in kleinen Gruppen unter Anleitung von Dr. Klaus von Oertzen, 44, Oberarzt am Johanniter-Krankenhaus, an einem Silikontastmodell. Auf Wunsch wird auch das Abtasten der eigenen Brust geübt. „Am Anfang tasten die Teilnehmerinnen immer irgendetwas,“ sagt der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, „aber ich kann sie meist beruhigen – erst wenn nach vier Wochen noch was da ist, sollte man den Arzt untersuchen lassen.“ Bei einer abschließenden gemeinsamen Runde können Fragen gestellt, Erfahrungen ausgetauscht werden. Zur Erinnerung, Ergänzung und Vertiefung erhält jede Teilnehmerin ein Faltblatt mit allen Informationen zum Thema. „Das Interesse an diesem Kursangebot zum Erlernen der Selbstuntersuchung ist riesig“, freut sich von Oertzen, der die Seminarreihe auf Anregung des Hausfrauenbunds mit logistischer Unterstützung der Barmer Ersatzkasse durchführt. Übrigens: Unter den 148 Gästen der Auftaktveranstaltung der Initiative befanden sich auch drei Männer. Von Oertzen weist darauf hin, das gern übersehen würde, dass auch Männer Brustkrebs bekommen können. Auch sie sollten den Arzt aufsuchen, wenn sie über einen längeren Zeitraum Gewebeveränderungen in der Brust feststellen. Infos und Seminaranmeldung über gyn@johanniter-krankenhaus.de Oliver Numrich

Ersten Kommentar schreiben

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.