Allergien: Eine Volkskrankheit in Topform

Warum Allergien mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden sind, weiß man nicht genau. Viele Wissenschaftler ziehen sich auf nahe liegende Befunde zurück: So erhöhe Rauchen während der Schwangerschaft das Risiko, dass das Kind später Allergiker wird (mein Mutter hat nie geraucht). Das Neugeborene bis zum sechsten Monat zu stillen reduziere hingegen die Gefahr einer Allergieausprägung (ich wurde bis zum 18. Lebensjahr gestillt).

Schließlich sollten keine Haustiere in Familien gehalten werden, wo bereits Allergien aufgetreten sind (Gab es bei mir nicht, deshalb waren die Hamster Goldie 1 und Goldie 2 vollkommen legal.) Dann gibt es noch die Hygiene-These, wonach Kinder leichter Allergien ausprägen, die unter klinisch reinen Bedingungen aufgewachsen sind und deren Immunsystem deshalb später überreagiert. Eine schwedische Studie hat einen Zusammenhang hergestellt zwischen dem Vorkommen von Allergien und dem Einsatz von Antibiotika. Und tatsächlich: In anthroposophisch orientierten Öko-Familien, in denen tendenziell weniger schnell und weniger viel Antibiotika verabreicht wird, sind Allergien seltener. Aber ob das tatsächlich mit der Gabe von Antibiotika oder mit grundsätzlich unterschiedlichen Lebens- und Essgewohnheiten zu tun hat, ließ sich nicht genau festmachen.

Wussten Sie,

  • … dass Pollen weit reisen können? Sie legen bis zu 20 Kilometer an einem Tag zurück. Deshalb ist man auch in einer Betonburg wie Berlin nicht vor ihnen sicher.
  • …dass rund 10 Prozent der Hauskatzen unter einer Menschenhaarallergie leidet, mit ähnlichen Symptomen von Abgeschlagenheit bis zu Niessanfällen? Vielleicht sollten Mensch und Katze einfach keine so enge Bindung eingehen, wie sie es gerne tun.
  • … dass in die USA eine antiallergene Katze speziell für Allergiker gezüchtet wurde?
  • … dass eine Pflanze aus Amerika dank Globalisierung seit kurzem auch in Europa siedelt. Eher bayrisch klingt ihr Name: Ambrosia artemisiifolia, auch Traubekraut genannt. Ihre Pollen sind so ätzend, dass die deutschen Gesundheitsämter vor direktem Hautkontakt warnen, aber darum bitten, sie mit angelegten Handschuhen sofort auszureißen und zu verbrennen, sollte man ihr begegnen.

3 Kommentare

  1. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen – ABER…
    Du wurdest bis zum 18. Lebensjahr gestillt???

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