Erste Eindrücke von der ISM Cologne: geschäftig, vielfältig, aber nicht vollständig

img_8660Keine Frage, wer wie ich das erste Mal die Internationale Süßwarenmesse in Köln besucht, ist beeindruckt: Von der schieren Menge der Aussteller und ihren oft aufwändig gestalteten Ständen, aber auch von der reinen Menge und Vielfalt der angebotenen Produkte. Dazu kommt die labyrinthische Anlage der Kölner Messehallen, mit versetzen Durchgängen, so unpräzisen wie winzigen Lageplänen und praktisch ohne Ausschilderung innerhalb der Hallen, die von der Koelnmesse sicher bewußt so angelegt wurden, um die desorientierten Besucher auf ihrer Suche nach Ausgängen auch in die letzten Winkel zu locken. Keine Frage, die ISM sollte in Berlin stattfinden – hier gibt es viel bessere Messehallen und deutlich mehr, günstigere und modernere Hotelbetten. Außerdem hätte ich es dann nicht so weit. Was mir noch auffiel: Die Abschottung der größeren Markenhersteller wie Ritter Sport, Trolli oder Haribo, deren Stände (im Falle Haribos eine eigene Halle) gegen Otto-Normal-Besucher abgeschirmt waren wie Trutzburgen und die blanke Abwesenheit der wirklich großen nationalen wie internationalen Marktführer wie Storck und Bahlsen, Ferrero, Mars, Kellogg’s oder Mondelez. Die haben es wohl einfach nicht nötig, sich mit den kleinen und mittleren Unternehmen aus aller Welt, den traditionellen wie den Start-ups und Newcomern gemeinsam zu präsentieren. Sie schotten sich dadurch aber auch gegen kleinere Einkäufer und das Fachpublikum ab und verhindern einen fachlichen Austausch unter Kollegen. Keine „Solidarität“ angesichts gemeinsamer Herausforderungen wie steigenden Rohstoffpreisen und preisdrückenden Discountern, Nudging-Bestrebungen der Politik und fehlenden Fachkräften – es gäbe viele gemeinsame Themen zu besprechen… Umso so erfreulicher, dass der Veranstalter einige Akzente gesetzt hat, wie mit der Ausstellung „Sweet Traditions“ mit innovativen Produkt- und Verpackungsideen von Studierenden der Kölner School of Design“ oder der (leider kaum zu findenden) Newcomer-Area. Überhaupt war die Stimmung bei Standbetreibern wie Besuchern bis auf wenige Ausnahmen aufgeschlossen und unbeschwert, man kam meist leicht ins Gespräch und mit etwas Glück ergeben sich viele neue geschäftliche Verbindungen. Lediglich Marketing und kanalübergreifende Kommunikation scheinen bei manchen alteingesessenen Familienbetrieben noch ein etwas stiefmütterliches Dasein zu fristen – viel mit dem hashtag #ismcologne getwittert wurde nicht. Aber vielleicht fehlte dafür vor lauter Geschäftsabschlüssen bisher einfach die Zeit…

(Weitere Bilder folgen…)

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