Fondant-Süßigkeiten: Spiegeleier und Osternester sind Retro-Klassiker

Riegelein Schokoliertes Fondant Spiegeleier 60% Kakao
Riegelein: Schokolierte Fondant Spiegeleier mit 60% Kakao

Fondant-Süßigkeiten begegnen Naschkatzen und Naschkatern viel häufiger als sie es bemerken! Klar, ein bekannter Retro-Klassiker ist Fondant-Konfekt in Form von Spiegeleiern, Küken und Nestern, das vor allem zu Ostern, aber auch zu Weihnachten verkauft wird. Zu Weihnachten kann man die teilschokolierten Fondant-Sterne zur Dekoration an den Weihnachtsbaum hängen.

Auch die weiß-rosafarbenen Pfefferminzblöcke (auch Pfefferminzbruch) und die weiß-schwarzen Bremer Kluten bestehen aus Fondant. Ehrlich gesagt habe ich die schon als Kind nicht wirklich gemocht und mich immer gefragt, wer das isst. Doch die Zuckerware begegnet uns auch als weiße oder bunte Kuchenglasur (z. B. für Punschkrapfen) und als Füllung in Süßigkeiten wie After Eight oder Pfefferminztalern.

Vor allem ein deutscher Süßwarenproduzent bedient den Volumenmarkt für Fondant-Spezialitäten: Riegelein. Von ihm gibt es die ganz klassischen dunkel schokolierten und mit Nonpareille bestreuten Nester, in denen bunte, hohle Zuckerdragees liegen, aber auch die Spiegeleier und Mischungen, in denen auch Fruchtgelee-Konfekt enthalten ist. Die Produkte des Bremer Herstellers Hachez dagegen sind seltener anzutreffen. Hachez ist auch eher für seine Schokoladenwaren bekannt, hat aber auch die Dottereier aus Fondant im Sortiment und auch Pfefferminztaler, die mit zähem Pfefferminz-Fondant gefüllt sind.

Auch die beiden Konfiserie-Ketten Arko und Hussel haben eigene bzw. gebrandete Fondant-Produkte im Angebot, vor allem die Dottereier sowie Fondant-Kringel und -Sterne. Den weiß-rosa gestreiften Pfefferminzbruch gibt es zum Beispiel von Arko, Schluckwerder, Elbsinfonie Confiserie und Lühders.

Fondant-Süßigkeiten schmelzen laut Definition auf der Zunge

Fondant besteht aus wenigen Zutaten, im Wesentlichen aus verschiedenen Zuckerarten wie Saccharose, Glukosesirup, Invertzucker sowie Zuckeralkoholen (Sorbit, Mannit) und Wasser. Außerdem werden Aromen und Farbstoffe dazu gesetzt. Es ist entsprechend knallsüß und kann ganz hart sein wie etwa das Konfekt, geschmeidig und biegsam wie Kuchen- und Tortenglasur (Rollfondant) oder auch zähflüssig wie die After Eight-Füllung.

Das Adjektiv „fondant(e)“ kommt aus dem Französischen und heißt übersetzt „im Mund zergehend“, was sehr passend ist, denn die Zuckerware schmilzt tatsächlich auf der Zunge dahin. In Frankreich findet sich das Wort auch für die Bezeichnung eines weichen Schokoladenkuchens mit viel Zucker, der da heißt: „fondant au chocolat„.

Wie wird Fondant hergestellt?

In meinem klugen Buch „Was der Konditorlehrling wissen muss“ von 1925 wird beschrieben, wie Fondant hergestellt wird: „Zu Fondant kocht man den Zucker zum starken Flug oder nach dem Zuckerthermometer zu 93 Grad. Beim Fondantkochen läßt sich die Zuckwage nicht mehr gebrauchen, da der Zucker bei dieser Probe schon zu dick ist. Will man Zucker zu Fondant kochen, dann setzt man ihm etwas Stärkesirup zu, um einem Absterben oder Kristallisieren vorzubeugen. Hat der Zucker die Probe erreicht, dann gießt man ihn auf eine Steinplatte und tabliert ihn, sobald er kalt geworden ist. Fondant muss jeder Lehrling in der Prüfung kochen können. Man braucht Fondant hauptsächlich zu Glasuren und zum Gießen der bekannten Fondantsachen und Einlagen.“ 

Weiter hinten im Buch heißt es unter Fondantglasuren: „Fondantglasuren bestehen aus Fondant und Läuterzucker. Die Fondantglasuren werden nicht so schnell hart wie die Wasserglasuren, sind zarter und feiner im Geschmack und geben den damit überzogenen Sachen ein lange Zeit anhaltendes mattglänzendes Äußere. Geschmack und Farbe läßt sich den Fondantglasuren gerade so gut zusetzen wie den Wasserglasuren. Es soll eigentlich Grundsatz in jeder Konditorei sein, keine Glasur ohne Geschmack zu gebrauchen. Soll mit Fondant glasiert werden, so muss er angewärmt entsprechend mit Läuterzucker verdünnt und dann warm gebraucht werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß die Fondantmasse die richtige Steifheit hat und nicht zu warm wird. Ist sie zu warm, dann stirbt die Glasur ab, d.h. wird weiß, unansehnlich und ganz hart. Kleinere Stückchen, wie bunte Sachen u. dergl., werden in den angewärmten Fondant eingetaucht und so überzogen.“ Läuterzucker ist übrigens durch Kochen aufgelöster und geläuterter (das heißt geklärter) Zucker, gewöhnlich von 30 Grad.

Die bezaubernde Sally erklärt hier, für welche Anlässe man Fondant als Kuchenglasur verwendet und wann besser anderes Material wie Marzipan oder Schokolade.

Hier einige klassische Fondant-Süßigkeiten

Übrigens habe ich schon über die Süßigkeiten Knusperreis, Knisterkaugummi und Schokobrezeln geschrieben sowie darüber, was ein Konditorlehrling in den 1930er Jahren wissen musste.

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