Umweltfreundliche Strohhalme aus Papier und Glas oder zum Essen

Naschkater Collage Umweltfreundliche Strohhalme
Naschkater Collage Umweltfreundliche Strohhalme

Erinnert sich noch jemand an die unbeschwerte Zeit vor Corona, als unser größtes Problem Klimawandel und Plastikstrohhalme waren? Nun inzwischen sind sogar die Brötchen in der Schütte bei REWE einzeln in Plastikfolie eingewickelt und die Menschen reißen sich weltweit um Gummihandschuhe und Schutzbekleidung aus Kunststoff. Wenn demnächst die Hotels wieder für Touristen öffnen, wird es statt Büfetts wieder Lunchpakete mit vielen hygienisch verpackten Einzelbestandteilen geben und Fragen der Nachhaltigkeit treten dann erstmal auf Jahre wieder zurück in den Hintergrund der öffentlichen Wahrnehmung.

Dennoch gab es kurz vor dem Ausbruch der globalen Pandemie einige Versuche, das Müllaufkommen durch Einwegkunststoffprodukte zu reduzieren. Plastikstrohhalme standen hier eher zufällig im Mittelpunkt der Kritik, weil ein Video aufgetaucht war, bei dem einer Schildkröte ein solcher Kunststoffhalm aus der Nase gezogen wurde. Ein grauenvoller Anblick sicher – dennoch machen nicht ordnungsgemäß entsorgte Strohhalme nur einen winzigen Bruchteil aller Einwegprodukte und deren Überreste in den Weltmeeren aus.

Laut einem Bericht in der Deutschen Welle stammt der mit Abstand größte Anteil des Plastikmülls in den Weltmeeren aus China: 2,2 Mio. Tonnen Plastik und dazu noch 240.000 Tonnen Mikroplastik. An zweiter Stelle stehen Indien und Südasien mit knapp 2 Mio. Tonnen. Danach kommt Afrika zusammen mit dem Mittleren Osten, insbesondere Ägypten, mit rund 1,5 Mio. Tonnen. Aus Gesamteuropa stammen immerhin 280.000 Tonnen. Deutschlands Strohhalme dürften demnach einen verschwindend kleinen Anteil haben, denn zum Glück wird hier das meiste ordnungsgemäß entsorgt.

Allerdings muss man auch dazu wieder zwei Einschränkungen machen: Erstens schmeißen in Berlin immer mehr Idioten ihren Müll einfach auf die Straße – siehe mein Beitrag über pfandfreie Einweggetränkeverpackungen. Und zweitens wird nach Presseberichten entgegen der Gründungsintention des Grünen Punktes viel von dem aufwändig über die gelben Tonnen gesammelten Müll nicht recycelt, sondern einfach verbrannt oder sogar exportiert. Bis vor zwei Jahren nach China! Das heißt: Wir lügen uns hier auch – die Politik wissentlich – ganz schön in die eigene Tasche, was unser Recycling angeht.

Umweltfreundliche Strohhalme: Es gibt verschiedene Ansätze

Erfinder der „Stroodles“ bei der Nutzung seines Produkts: Maxim Gelmann.

Und deshalb komme ich JETZT (endlich, sorry) zum eigentlichen Thema meines Beitrags: umweltfreundliche Strohhalme. Erst wollte ich „plastikfreie Trinkhalme“ schreiben, aber das stimmt nicht so ganz. Denn der Hersteller Slider Straw, dessen Produkte auch bei Lidl verkauft wurden, hat bunte Kunststoff- und Silikon-Halme angeboten, die man auseinander nehmen kann, dadurch besser säubern und entsprechend wiederverwenden kann. Fünf Stück kosten allerdings stolze 3,99 € bzw. 4,99 € (Silikon). Irgendwie nicht so wirklich ein großer Fortschritt.

Etwas natürlicher sind da möglicherweise die WENCO-Trinkhalme aus der Serie „Better Choice“ aus Papier. Die sind hübsch bunt gestreift und sollen sogar wiederverwendbar sein. 10 Stück kosten 2,79 €. WENCO hat auch Trinkhalme aus Glas im Angebot, die kommen sogar zusammen mit einem dünnen Spülbürstchen zum Kunden.

Stroodles“ sind Trinkhalme aus Hartweizengrieß. Die Idee dazu hatte der in London lebende Deutsche Maxim Gelmann. Damit sie mindestens eine Stunde im Drink durchhalten und nicht schlapp werden, müssen sie 20 Stunden lang schonend getrocknet werden. Selbstverständlich sind sie nachhaltig, kompostierbar und essbar! Mehr über Stroodles erfahrt ihr hier.

Und auch diese Trinkhalme könnte man aufessen: Superhalm von Wisefood. Die gab es mal als Aktion bei ALDI. Lustigerweise wurde hier auch nicht die Anzahl der Halme angegeben, sondern die Grammatur: 175 Gramm für 2,99 Euro. Leider waren in vielen Packungen schon zerbrochene Strohhalme zu finden.

Klar, jeder guckt sich das an, aber am Ende kaufen es dann doch nur wenige. Ich hatte dann später bei einer Messe auch einer Packung der Halme bekommen und da waren ebenfalls einige zerbrochen. Und, naja, die Farbe ist nicht gerade so schön: ein graues Schwarz. Also, so ganz perfekt ist das Produkt vielleicht noch nicht. Testen werde ich die in Kürze auf der Terrasse!

Hier einige Beispiele für umweltfreundlichere Trinkhalme

Übrigens habe ich bereits über neuartige Öffnungen bei Keksverpackungen und den Niedergang der Unverbindlichen Preisempfehlung geschrieben.

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