Rettung zu Land und im Wasser: Johanniter-Schwimmgruppe

Die Kinder und Jugendlichen, die sich bei den Johannitern im thüringischen Altenburg treffen, lernen Erste Hilfe, machen Ausflüge und einmal die Woche gibt es sogar einen Tanzkurs. Aber als die neue Erzieherin Nicole Taubert vor anderthalb Jahren gefragt hat, was sie denn sonst noch gerne machen möchten, da hatten die meisten gleich eine Antwort parat: Rettungsschwimmen. Kein Problem für Nicole, die ist nämlich früher als Kind selbst gern geschwommen, „ich war eine richtige Wasserratte“, sagt sie von sich.

Jetzt treffen sich neun junge Johanniter zwischen neun und 18 Jahren immer freitags in der Altenburger Schwimmhalle. „Wir sind die erste Johanniter-Jugend-Gruppe, die Rettungsschwimmen macht“, sagt Nicole stolz. Jeden zweiten Mittwoch findet außerdem eine Trockenübung statt, bei der Erste Hilfe gelernt wird und Probleme besprochen werden. Das große Ziel der Teilnehmer ist der Rettungsschwimmschein, den im Sommer alle in der Hand halten wollen. Wenn sie den haben, können sie zukünftig Veranstaltungen wie Schwimmbadpartys oder Stadtfeste, die nah am oder im Wasser stattfinden, sanitätsdienstlich absichern. Aber erstmal müssen alle den Bronze-Schein machen, für den zum Beispiel verlangt wird, dass man angezogen – also mit der ganz normalen Kleidung am Körper – ins Wasser steigt und lernt, so zu schwimmen. Das koste so manchen noch Überwindung, sei aber auch eine besondere Erfahrung für jeden Teilnehmer, erläutert Nicole. Sie würde am liebsten in einem See statt im Schwimmbad trainieren. In Hallenwasser ist nämlich ziemlich viel Chlor und das führt zu roten Augen, Jucken auf der Haut und einem fiesen Geschmack im Mund. Während des einstündigen Trainings bleibt sie sowieso am Beckenrand, um den Blick zu behalten, was im Wasser passiert. „Ich bin froh, dass keiner mehr unter Wasser gedrückt wird“, sagt Nicole. Das sei überhaupt das Gute an Gruppensport, dass man lerne, miteinander einigermaßen fair umzugehen. Und auch die weniger Sportlichen hätten sich mit der Zeit gut gemacht, „und zwar ganz ohne Zwang, die wurden einfach von den anderen motiviert“; berichtet die 22-Jährige stolz. Bisher hatte die einzige Rettungsschwimmgruppe der Johanniter noch keinen Einsatz – aber im Sommer, wenn alle den Schein gemacht haben, dann wird’s richtig nass…! Oliver Numrich

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