Seit man Kindern den „Großen Zauberkasten“ schenkt, fürchten Erwachsene Einladungen zu Zaubershows. Zu recht, denn stümperhaft in der Handinnenfläche versteckte Schaumstoffbällchen, an Bindfäden „fliegende“ Ringe und allzu durchsichtige Taschenspielertricks mit gezinkten Karten sind nicht nur peinlich, sondern auch stinklangweilig. Der Berliner Close-Up-Club ist anders. Am filzbespannten Black-Jack-Tisch unterhalten nacheinander vier Profi-Magier 40 Gäste in bester Las-Vegas-Manier: die Gags sitzen, die Kunststücke verblüffen, die Cocktails schmecken. Selbst im „Close up“, aus nächster Nähe am Spieltisch sind die Hexenmeister nicht der Täuschung zu überführen. Wie können aus einem Knobelbecher Tennisbälle und eine Flasche Becks gezogen werden? Warum schafft es das singende Medium, eine vom Publikum geheim festgelegte Zahl zu erraten? Warum kommt der in den Mund genommener Löffel als Gabel wieder heraus? Sinnestäuschungen, die auch dem Harry-Potter-Hasser Spaß machen, und selbst bei Erwachsenen ein mulmiges Gefühl hinterlassen: Können die vielleicht doch irgendwie…? Oliver Numrich
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