Krankenkasse BKK Oetker: Okay, aber ohne Herz

Ich habe meine Krankenkasse gewechselt, weil die TK eine preiswertere Zusatzversorgung (Krankentagegeld) anbietet. Aber eigentlich tat es mir leid, denn ich hatte mit der Kasse der nie Probleme. Ich war zwar hin und wieder krank, leide unter allerlei Allergien, aber selbst die Bettzeugummantelung gegen die fiesen Hinterlassenschaften der Hausstaubmilben wurde ohne Murren übernommen. Also um es grad so zu sagen: Ich fand es schade, das gute partnerschaftliche Verhältnis, bei dem sich beide Seiten mehr oder weniger in Ruhe lassen, aufzugeben. Also schrieb ich das auch in mein Kündigungsschreiben:
An die
BKK Oetker
Herforder Straße 23
D-33602 Bielefeld

Kündigung der Mitgliedschaft Nr. XXXXXXXX

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich meine Mitgliedschaft in der BKK Oetker zum nächstmöglichen Termin kündigen möchte. Ich gehe davon aus, dass der nächstmögliche Termin Ende Februar 2010 ist.  Ich habe immer sehr gerne mit Ihrem Kundendienst telefoniert und fand und finde die BKK Oetker rundherum sympathisch. Der Grund für meinen angestrebten Wechsel zur TKK sind Preisvorteile beim Abschluss eines Krankentagegeld-Tarifs. Wenn Sie mir als KSK-Versicherten vom 15. bis 42. Tag der Erkrankung 60 Euro auszahlen und dafür einen monatlichen Beitrag von 20,- Euro akzeptieren, bleibe ich gerne bei Ihnen versichert, andernfalls bleibt es bei der Kündigung. Noch zwei unverlangte Verbesserungsvorschläge zum Schluss: Ihr Magazin war mir immer zu langweilig und unspezifisch, darauf hätte ich verzichten können, wenn das Geld spart. Zweitens habe ich immer darauf gehofft, zum Geburtstag oder nach drei Jahren Mitgliedschaft oder zu einem ähnlichen Anlass ein Produkt (eine Tüte mit Puddingpulver, eine Backmischung o. ä.) von Dr. Oetker zu erhalten. Sie glauben nicht, wie häufig ich in Arztpraxen auf meine Kasse angesprochen wurde. Alle fanden sie lustig und originell und ich meine, die Beziehung des Versicherten zum Unternehmen Dr. Oetker hätte man deutlicher herausstellen können.  Ich wünsche dem Team der BKK Oetker ein frohes Weihnachtsfest, einen super Rutsch und überhaupt alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver Numrich

Kurze Zeit Später erhielt ich Post von der Krankenkasse, zu der ich noch gehörte. Was war nun die Antwort der von mir in höchsten Tönen gelobten BKK? Ein Musterschreiben aus reinen Textbausteinen, kein persönliches Wort. Das einzige Zeichen des Bedauerns, mich als Versicherten zu verlieren, bestand in einem beigelegten Schreiben, eine schlechte Kopie, das ich hätte ausfüllen können, um meinen Austritt zu widerrufen. In meiner Enttäuschung schrieb ich an die Unterzeichnende eine E-Mail – leider ohne jemals darauf eine Antwort erhalten zu haben. Und jetzt frage ich mich natürlich: Wo bitte bleibt da das Qualitätsmanagement? Wenn doch ohnehin alle Kassen gleich kosten, wäre es dann nicht eine gute Idee, in die Beziehungspflege mit den Versicherten zu investieren?

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