Hightech-Nahrung: billig, gesund, leicht zuzubereiten: „e-pap“

„e“-pap heißt der klebrige, zuckersüße Brei, der Millionen Menschenleben retten soll – denn jedes Jahr sterben in Afrika geschätzte 18 Millionen Menschen an Hunger, Mangel- und Unterernährung. Die Nahungsergänzung „e“-pap wird als Trockenpulver in Südafrika produziert und von internationalen Hilfsorganisationen in afrikanische Krisenregionen geliefert. Die Johanniter beliefern seit Sommer 2003 lokale Hilfsprojekte in Simbabwe. Simbabwe hat nicht nur regelmäßig mit Ernteausfällen aufgrund von Dürre zu kämpfen, das südafrikanische Land durchleidet seit Jahren eine „komplexe Krise“, die sich aus vielen einzelnen Krisen zusammensetzt: dem repressiven Staatsapparat, dem Bürgerkrieg im Nachbarland Kongo, der großen Armut, der starken Verbreitung von Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS.

Der Kampf gegen Unter- und Mangelernährung ist grundlegend für die Lösung anderer Krisen. Denn die Menschen werden anfälliger für Infektionskrankheiten, können nicht richtig von Krankheiten genesen. Zudem sind verunreinigte Nahrungsmittel ein großes Gesundheitsrisiko. „e“-pap ist zwar keine Gaumenfreude, aber täglich 100 Gramm mit Wasser angerührt reichen aus, um einen Menschen mit ausreichenden Kalorien, Proteinen, Fetten und allen lebenswichtigen Vitaminen und Mineralien zu versorgen. Pro Monat benötigt ein Erwachsener nur rund 3 Kilogramm der gesunden Ergänzungsmahlzeit. Der Porridge, der hauptsächlich aus Mais und Soja besteht, ist ein Hightech-Produkt, in dem jahrelange Forschungsarbeit steckt. Maßgabe war, dass „e“-pap in großen Mengen preiswert herzustellen ist, kulturell als Nahrung akzeptiert wird, eine höchstmögliche Kaloriendichte aufweist, alle Vitamine und Mineralien in ausreichender Menge enthält, die zur Kräftigung des Immunsystem erforderlich sind, vorgekocht ist, damit er überall leicht und schnell konsumiert werden kann und angereicherte Vitamine nicht durch Kochen zerstört werden.

Schwierigkeiten bereitete den Forschern vor allem eine haltbare Anreicherung des zugefügten Kristallzuckers mit Zink, Vitamin A und Eisen. Zwei Drittel aller Frauen in Afrika und der Großteil der Kinder zwischen Null und vier Jahren leiden unter Eisenmangel. Ein weiteres Problem: Das Ranzigwerden der Fette im nicht-raffiniertem Mais. Denn eine wesentliche Ursache für die Mangelernährung armer Bevölkerungsschichten in weiten Teilen Afrikas ist die Verwendung von raffiniertem Mais, dem alle Fette entzogen wurden. Um die gleiche Menge an Getreidefetten zu erhalten, die in einem Kilogramm „e“-pap steckt, müsste man 29 Kilogramm raffinierten Mais zu sich nehmen. Oliver Numrich

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