
Genießer-Kerle, Krosse Kerle, Kürbis- und Kicherkerle… der Begriff Kerl als Teilbezeichnung für süße und salzige Snacks ist beliebt. Einerseits ist er locker, kumpelig und etwas rau, anderseits bietet er viele Möglichkeiten zur Alliteration, die im deutschen Sprachraum immer gut ankommt.
Im Mittelhochdeutschen bezeichnete Kerl den Mann, Ehemann oder Geliebten. Später wurde der Begriff auch abwertend verwendet im Sinne von „Schurke„. Inzwischen ist er neutral, wird aber eher zur Beschreibung eines bodenständigen, etwas rauen Mannes verwendet.
Passt die Bezeichnung Kerl zu den Produkten?
Umso verwunderlicher, dass die abgebildeten Zeichnungen auf den Verpackungen der Kürbiskerle von Ravellis überhaupt nicht zum Charakter des Kerls passen. Sie sehen eher aus wie komplizierte Frauen. Vielleicht ist mit dem Motiv aber auch gemeint, dass für diesem Typ Frau ein Kürbiskerl genau das passende wäre. Man weiß es nicht…
Ein anderes Kerl-Produkt ist leider vom Markt verschwunden: Das Startup „Kicherkerle“, das weiche Küchlein aus Kichererbsenmehl hergestellt hat, musste die Produktion einstellen. Laut eigener Aussage sind sie beim Vertrieb ihrer Produkte gescheitert.
Bei den „Krossen Kerlen“ von HeimArt / Johanning erscheint die Benamung wirklich gelungen, denn die damit bezeichneten Kartoffelchips sind nicht nur durch das Kesselverfahren sehr kross, sondern sie sind auch „rau“ und „ruppig“, weil die Kartoffeln mitsamt ihrer Schale verarbeitet werden. Ohnehin sind Kartoffelchips ein eher männliches Produkt, was wiederum für die Bezeichnung spricht.
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