
Lieber Herr Stalter, Sie sind Betreiber eines Onlineshops für Süßigkeiten. Woher kommt Ihre Leidenschaft für Süßes?
Zunächst einmal liebe ich gutes Essen. Für mich bedeutet Essen einfach nur purer Genuss und Entspannung. Das beschränkt sich nicht auf Süßigkeiten. Aber gerade die überwältigende Vielfalt, die Süßigkeiten bieten, bringen mich zum Schwärmen. Auch aus kaufmännischer Sicht sind Süßigkeiten extrem spannend, denn es gibt so viele Sorten und ständig Neuheiten. Ein Traum für einen Fachhändler wie mich, der sein Alleinstellungsmerkmal über ein einzigartiges Sortiment definieren möchte.
Warum dann ein Onlinehandel – gibt es nicht zu viel Konkurrenz?
Meine Ur-Großeltern und Großeltern hatten ein Ladengeschäft und irgendwie hat mich das schon als Kind fasziniert. Ich würde mich als Kaufmann aus Leidenschaft bezeichnen und der Onlinehandel hat mich in seinen Bann gezogen – gerade für Fachhändler bietet das Internet einfach ein riesiges Potential. Die Nische, die ich gefunden habe, sind übrigens erotischen Süßigkeiten, Retrosüßigkeiten und die virtuelle Pick & Mix-Station. Außerdem biete ich Geschäftskunden individuelle Werbeartikel und Geschenkkörbe an.
Was bitte ist eine virtuelle Pick & Mix-Station?
Eine Besonderheit, auf die ich besonders stolz bin! Meine Kunden können sich hier wie eine eigene Naschtüte aus losen Stückartikeln wie Gummifröschen, Schaumzuckermäusen oder Lakritzschnecken selbst zusammenzustellen – wie im Kino oder dem Kiosk an der Ecke, nur eben online.
Welches ist Ihr derzeitiges Lieblingsprodukt?
Momentan stehe ich absolut auf Mini-Küchlein wie „Puk“ von Kuchenmeister. Davon muss ich mir jeden Vormittag eins abgreifen. Der fluffige und saftige Teig in Kombination mit der Creme und dem knackigen Schokoladenmantel lässt mich dahin schmelzen.
Wie bleibt man eigentlich so schlank, wenn man Süßigkeiten mag und täglich mit so einer großen Auswahl konfrontiert wird?!
Ich gebe zu, an manchen Tagen ist es echt nicht leicht, sich zu zügeln. Da heißt es „Contenance bewahren“. Aber ein gutes Rezept, um nicht in Versuchung zu kommen, ist es, nicht hungrig zur Arbeit zu gehen. Ansonsten gönne ich mir aber fast täglich was Süßes – solange man es nicht übertreibt, darf man auch mal was Leckeres naschen!
Gibt es auch regionale Naschspezialitäten aus Ihrer Heimat, die Sie in Ihrem Shop verkaufen?
Hier im Saarland wird gern mal „e Tut voll Bergmann´s Gutzjer“ gereicht, also eine Tüte voll mit Bonbons wie sie die Bergmänner gelutscht haben: mit Pflanzenkohle schwarz gefärbte Anis- oder Fenchel-Bonbons in Brikettform, in die das traditionelle Zeichen der Bergleute, Schlägel und Eisen, eingeprägt ist. Allerdings gibt es die in fast allen Regionen mit Bergbauvergangenheit und deshalb verkaufe ich sie nicht in meinem Shop.
Was zeichnet sich als Trend in dieser Herbst-Winter-Saison ab?
An Süßigkeitentrends orientiere ich mich tatsächlich kaum. Als Onlineshop hat man häufig einen Sortimentsschwerpunkt, auf dem man den Shop bei den Suchmaschinen optimiert. Bei mir sind das eben Retrosüßigkeiten und erotische Süßigkeiten. Es macht dann wenig Sinn, neue Schokoladenartikel anzubieten, wenn man damit bei Google und Co. schlecht gefunden wird. Außerdem versuche ich auch immer neuartige und selten gewordene Artikel in das Sortiment aufzunehmen. Massenartikel, die man in jedem Supermarkt kaufen kann, sind für mich eher uninteressant.
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