
Rumkugeln, Rumbohnen, Trauben und Pflaumen mit Rum – Jamaica Rum steckt noch in einigen Süßigkeiten. Der Aufmachung nach zu schließen, richten sich Rum-Süßigkeiten tendenziell an Männer. Ein besonders amüsantes Beispiel, weil es so klassisch daherkommt, ist das „Herrenkonfekt“ von Dr. Quendt, das Feingebäck mit Punsch-Rum-Füllung enthält.
Aber mein Gefühl ist: In Deutschland wird es weniger, Rum-Produkte seltener. In Österreich ist Alkohol in Backwaren und Marmeladen (Marille mit Rum!) üblicher und weiter verbreitet. Die großen Markenhersteller aus Österreich haben alle Süßwaren mit Rum im Angebot:
- Manner die „Rum-Trüffel-Herzen“ und über Casali (eine Manner-Tochter) Rum-Kokos-Eier;
- Kastner die „Rumba-Pflaume“ – auch noch mit dem neckischen Wortspiel, denn Rumba ist ein kubanischer Paartanz, kommt also aus derselben Weltregion wie der enthaltene Rum;
- Heindl die „Rumpflaumen„.
Früher haben Bäckereien und Konditoreien in Deutschland Rumkugeln noch selbst hergestellt. Mein Vater behauptet, das seien meistens irgendwelche Teigreste oder bereits ausgebackene Kuchenboden-Stückchen gewesen, die man zusammen geworfen, mit Rum „hochwertig“ aromatisiert und dann mit Schokostreuseln optisch ansehnlich gemacht habe. Warum auch nicht: Sparsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln ist schließlich eine wiederentdeckte Tugend. Diese traditionellen Konditorei-Rumkugeln sind übrigens viel größer und dicker als die aus der Supermarktpackung, zum Beispiel von Berggold, Schluckwerder oder Dan Cake.
Übersicht der Süßigkeiten, die Rum enthalten:
Übrigens habe ich über die mit Alkohol gefüllten Nusspraline „Edle Tropfen“ einen eigenen Beitrag geschrieben, über Ferreros Mon Chéri und auch über Liköre generell und speziell Eierlikör in Schokolade.
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