
Eine typische vorweihnachtliche Beschäftigung, an die ich mich sehr gern erinnere, ist das gemeinsame Basteln von einems Lebkuchenhaus – auch Hexenhäuschen genannt – mit meiner Mutter. Sie hatte immer mehr Geduld und Fingerspitzengefühl als ich, aber das Öffnen des Kartons mit allen benötigten Zutaten, das Zusammensetzen und Verkleben der Lebkuchenblöcke, das anschließende Dekorieren und Verzieren mit Zuckerguss und natürlich später das Abbrechen und Verknuspern des (inzwischen steinharten) Lebkuchens ist eine wunderbare Kindheitserinnerung.
Originelles Lebkuchenhaus selbst bauen und verzieren mit Zuckerkleber
Das beste daran war wahrscheinlich einfach das intensive Zusammensein, das Teamwork und gemeinsame Erschaffen eines nützlichen und schönen Gegenstands. Dass uns das Hexenhaus-Baukastenset dabei geholfen hat, habe ich gar nicht weiter wahrgenommen. Hexenhäuser sind hoffentlich immer noch (ich muss mal beim Süßwarenverband nachfragen, ob die eine Statistik haben, füge ich dann hier ein) beliebt in Deutschland.
Aber sie kommen nicht mehr ganz so schlicht und eindimensional daher! Denn mittlerweile gibt es sie auch in tollen Varianten etwa als Spukschloss von Lambertz mit Haribo-Figuren, als Lebkuchendorf der Minions, als Lebkuchen-Eisenbahn (gleich mehrere Varianten von verschiedenen Herstellern) oder als Barbie-Traumschloss. Ich hoffe, dieser Trend hält an und in den nächsten Jahren gibt es in diesem Bereich (wie bei Adventskalendern) noch mehr kreative Ideen und Weiterentwicklungen!
Lebkuchenhäuser von Süßwaren-Marken oder mit Lizenzmotiven
Vor allem in den USA gibt es ein umfangreiches Angebot an sehr ungewöhnlichen Lebkuchenhäusern, die von großen Marken wie Haribo oder M&Ms kommen beziehungsweise ein Lizenzmotiv eines aktuellen Films wie Frozen oder Spiderman von von Allzeit-Lizenzen wie Trolls oder Grinch tragen und bei denen sich Form und Farbe des Hexenhäuschens auch an den Filmen orientieren. So ist das Spiderman-Haus eine „Gingerbread City Battle Scene“ oder ein Gingerbread Skyscraper. Damit kann man Kinder doch wirklich leichter begeistern als mit dem alten Hexenmotiv, oder?!
In Deutschland gibt es immerhin ein Lebkuchendorf von den Minions und Bausätze mit Feuerwehrmann Sam, Barbie und Mickey Mouse. Letztere aber sehr üblich in Gestalt und eigentlich gar nicht an Mickey Mouse angepasst.
Immer mehr Eisenbahnen als Lebkuchen-Bausatz
Ich frage mich, woher dieser Trend kommt, dass immer mehr Sets zum Bau von Eisenbahnen aus Lebkuchen angeboten werden. Hat es was mit dem später verfilmten Kinderbuch „Der Polarexpress“ von Chris Van Allsburg zu tun, das zwar erst 1985 erschien, aber heute als moderner Klassiker der Weihnachtsliteratur gilt? Oder waren Eisenbahnen schon immer ein typisch Wintermotiv? So oder so freut es mich, dass die Varianten und damit die Auswahl für die Kunden zunehmen.
Scheunen, hässliche Pullover, Wohnmobile – nur keine Lebkuchenhäuser
Originelles Lebkuchenhaus: Sonstige Hexenhäuschen-Varianten
Früher war Lebküchner (in Österreich sagt mal Lebzelter) noch ein eigenständiger Beruf! Heute kann sich jeder als Lebkuchenbäcker betätigen, indem der die fertigen Bauteile mithilfe dieser Sets mehr oder weniger ambitioniert zusammenfügt.
Übrigens habe ich auch über originelle Backmischungen, witzige Tiefkühltorten und haltbare Fertigkuchen geschrieben. Und über Lebkuchen beziehungsweise Gingerbread an sich sowie als Aroma für Süßigkeiten auch.
Ich habe kürzlich das Minion Lebkuchendorf aufgebaut. Sieht witzig aus, ist aber leider kleiner als ich erwartet habe.