
Was tut eigentlich ein Kekshersteller wie Bahlsen, wenn er im Riegel-Markt mitmischen will? Ganz einfach: Er streckt einen Sandwich-Keks (aus einer Keksober- und einer Unterschale, zwischen denen eine Schokoladenscheibe liegt) auf Riegellänge und verpackt das einzeln! Schwupps, und fertig ist der Leibniz Pickup! Riegel! Das war 1999.
Aber weil das allein vielleicht etwas langweilig ist, varriiert man die Zutaten in der Schokolade (z. B. mit Haselnuss, dunkler oder weißer Schokolade), färbt die Kekshälfte ein (wie bei Black ’n‘ White oder Schlaaand) oder spritzt noch eine weitere Schicht ein, zum Beispiel Milchcreme, Erdbeer– oder Orangensirup.
Damit das dann gekauft wird, investiert man kräftig in Fernsehwerbung, etwa im Umfeld der Trash-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ auf RTL. Und tatsächlich: Es funktioniert – der Keksriegel ist mega erfolgreich, nicht nur in Deutschland, sondern in mehreren europäischen Ländern!
Fun Fact: Während die Maschinen zur Herstellung von Pickup! im Berliner Bahlsenwerk damals „nur“ 20 Mio. DM gekostet haben, beliefen sich die Kosten allein für die erste Werbekampagne zur Einführung des Riegels 1999 auf 25 Mio. DM. Angeblich hat der Riegel bereits im selben Jahr 80 Mio. Mark eingespielt.
Aktuell: Neue Kartonverpackung für jeweils 5 Riegel
Bisher waren Gebinde aus 5 Pickups miteinander verklebt – so wie viele andere Riegel auch. Doch jetzt hat sich Bahlsen dazu entschieden, das Keksriegel-Bündel aufzuwerten und in ansprechend (nach der neuen Bahlsen-Gestaltungsrichtlinie) gestaltete Kartons zu stecken.
Bei dieser Umverpackung hat man sogar die zweitfarbige Logogestaltung aufgegeben: Pick up! wird jetzt nicht mehr Blau und Rot geschrieben, sondern Bahlsen-Gelb. Sogar das mystische TET von den Leibniz-Keksen findet sich jetzt auf der Pick up!-Umverpackung.

Schon den Überblick verloren, welche Sorten und Sondereditionen Bahlsen von seinem Leibniz Pickup! bereits rausgebracht hat? Es waren doch einige und darunter auch ziemlich originelle wie Strawberry Cheesecake, High 5 (mit Hanfsamen) oder Bratapfel! Es folgt eine – vermutlich unvollständige – Übersicht:
Leibniz Pickup! Standardsorten – die gibt es (fast) immer
Charmante Sondereditionen vom Pick-up!-Riegel

Bahlsen Pickup Minis
Überarbeitung des Designs
Während die Verpackungen der klassischen Pickup-Sorten eher schlicht gestaltet sind, fallen die jährlichen Sondereditionen durch besonders stark gestaltete Verpackungen auf. Irgendwann in den 2010-Jahren wurden das Logo von Grün-Rot auf Blau-Rot umgestellt. Hier eine alte Verpackung:

Bei den Sondereditionen werden auch die Verpackungsränder deutlich abgehoben. Hier zwei verschiedene Verpackungsvarianten im Vergleich:
Zu den umfangreichen Werbeaktivitäten gehören natürlich auch Zweitplatzierungen in Supermärkten:
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