
Die meisten dürften das kennen: Es kommt eine neue Süßigkeit heraus oder man findet eine leckere Süßware wieder, die man als Kind geliebt hat oder aus dem Urlaub im Ausland kennt. Dann kauft man sie, packt sie mit Bedacht aus, beißt rein und dann: eine riesige Enttäuschung! Der Geschmack ist nicht mehr so, wie man ihn erwartet oder abgespeichert hat.
Mir ist es in diesem Jahr leider bereits mehrmals so ergangen. Im Folgenden teile ich meine größten Enttäuschungen mit euch:
Süßigkeiten-Enttäuschung Nr. 1: Lemon Pie-Keksteig von Cookie Bros.
Ein mega Hype auf Social Media und angeblich ein Massenansturm von Kindern und Jugendlichen auf alle Geschäfte, die diese Süßigkeit im Sortiment haben. Die Rede ist vom Keksteig Cookie Bros. mit dem Geschmack „Lemon Pie„. Denn dieser Keksteig zum Naschen schmeckt grießig, mehlig und extrem süß. Zitronige Frische sucht die Zunge vergebens. Da hatte ich mir echt mehr versprochen.

Süßigkeiten-Enttäuschung Nr. 2: Snickers als Brotaufstrich
Wenn große Marken den Ausflug in fremde Kategorien wagen, dann bin ich in froher Erwartungshaltung: Das muss ja gut und lecker werden! Nachdem es schon vor vielen Jahren Milky Way als schwarz-weiß-gestreiften, lecker luftigen Nutella-Ersatz gab und zuletzt auch andere Marken aus der Schokoriegel-Range von Mars zu Brotaufstrichen umgesetzt wurden, war ich höchst gespannt auf die Snickers-Creme, die es neulich in vielen Supermärkten zu kaufen gab. Mit Snickers verbinde ich Erdnüsse in zähem Karamell mit Schokoladenüberzug.
Doch was für eine Enttäuschung! Die Snickers-Erdnussbutter ist von jeder x-beliebigen Erdnussbutter nicht zu unterscheiden: Keine merkbaren Schokoladenstückchen und kein schmeckbares Karamell! Wie konnte Mars seine Marke Snickers für dieses Produkt hergeben?!

Süßigkeiten-Enttäuschung Nr. 3: Brezel-Konfekt mit viel zu wenig Brezel
Nachdem Piasten (gehört zu Katjes) mit der Neuauflage von Treets als deutsche Antwort auf die Erdnussbutter-Produkte von Reese’s anknüpfen konnte, hat sich der Süßwarenhersteller WAWI (die bekannteste Produkte sind Nappo und Moritz-Eiskonfekt) gedacht: Das können wir auch!
Bereits auf der ISM 2019 hat WAWI eine Erdnussschokolade unter dem Arbeitstitel „We’nuts“ (klingt wie Peanuts) in einem ungewöhnlichen Format (nämlich mit Erdnussschalenstruktur) vorgestellt, die – wie die neuen Treets – in einer auffälligen, orangenen Verpackung steckte. Denn wir deutschen Verbraucher haben inzwischen gelernt: orangene Verpackung = Erdnussbutter!
Schuld an meiner hohen Erwartungshaltung an diese neue Süßigkeit war sicherlich eben diese knallige Verpackung mit einem witzigen roten Schlemmermonster und das Versprechen auf eine schöne süß-salzige Mischung durch die Brezelstückchen.
Die erste Überraschung war die Form der Süßigkeiten: 12 kleine Pralinen, eingepresst in eine dünne Kunststoffform. Aber die eigentliche Enttäuschung war der geringe Anteil der Brezelteile, der tatsächlich nur in den paar Krümeln oben auf der Praline bestand. Die Pralinés selbst waren sehr weich, sehr süß und enthielten gefühlt mehr Milchcreme als Erdnussbutter. Meine Hoffnung auf eine gemischte Konsistenz aus zartschmelzend und crunchy sowie auf einen gemischten Geschmack aus süß und leicht salzig wurde arg enttäuscht.
Süßigkeiten-Enttäuschung Nr. 4: Onken Frufoo
Den Fruchtquark Frufoo von Onken gab es bis zum Jahr 2004, aber damals mit Spielzeug. Ende 2019 hatte die Molkerei, die zur Emmi-Gruppe gehört, das Erfolgsprodukt von einst wieder aufgelegt. Aber OHNE das Spielzeug! Die Aufmachung ist ähnlich, aber anstelle eines kleinen Gimmicks aus Kunststoff gibt es nur eine Bastelvorlage auf der Innenseite des Umkartons. Ein paar kurios-interessante Cartoonbilder auf den Deckeln – das war’s es an Besonderheiten. Dafür braucht man dieses Joghurt nicht!
Süßigkeiten-Enttäuschung Nr. 5: Chios Chips Editionen Burger-Style und Pizza-Style
Die auffälligen Verpackungen dieser Chips-Editionen von Chio sprachen meinen Sinn für Marketing an. Und die ausgefallen klingenden Sorten „L.-A.-Burger-Style“ bzw. „Pizza Philly-Style“ meine Geschmacksnerven – auch wenn ich mir darunter nicht wirklich viel mehr drunter vorstellen konnte als eben Hamburger und Pizza. Bei beiden Sorten sticht eines hervor: der Duft beim Öffnen der Tüte. Beim Burger ist es vor allem die Gurke, bei der Pizza der Käse. Aber das war es dann auch – außer diesen beiden deutlich hervorstechenden Aromen, kommt nicht viel einzigartiger Geschmack heraus, der die elaborierten Bezeichnungen rechtfertigen könnte. Abgesehen davon waren die Kartoffelscheiben sehr fest, wenig knusprig. Wieder mal eine Geschmacksenttäuschung!
Ergänzung: Wie fies ist das denn? Chio Chrunchips Western Style schmecken scheußlich
Was habe ich erwartet? Es war klar, dass die Chips etwas süß ein würden, weil in Deutschland Barbecue-Sorten meistens mehr Süße als Raucharoma beinhalten. Aber diese Variante mit Namen „Western Style“ schmeckt derartig süß und bringt dazu noch ein unangemehmes Fehlaroma mit, das im Abgang nach Lakritz schmeckt und vermutlich vom Raucharoma rührt, dass ich nach der ersten Handvoll aufgehört habe. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand diese Chips ein zweites Mal kauft. Aber gut, vielleicht habe ich auch eine Geschmacksstörung… Was für eine Enttäuschung.

Übrigens habe ich nicht nur über Enttäuschungen, sondern auch über die jüngsten Innovationen geschrieben, die Anfang des Jahres auf der ISM in Köln vorgestellt wurden. Außerdem habe ich eine Reihe kurioser Süßigkeiten gesammelt und auch über die Nachahmungen bekannter Süßwarenmarken durch die Discounter-Eigenmarken berichtet.
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