
Ketchupchips gibt es zumindest in Deutschland schon seit weit über zehn Jahren – gern auch als aromatisches Detail innerhalb eines Bouquets wie Hamburger, Currywurst oder Pommes Schranke. Der Vorteil dieser Geschmacksrichtung: Sie ist farblich und geschmacklich nah dran an der in Deutschland beliebtesten Sorte Paprika, bringt darüber hinaus aber noch Süße mit und hat einen „catchy“ Namen. Die Sortenbezeichnung Ketchup machte diese Chips bei ihrer Einführung originell und jugendaffin. Heute gilt das so meiner Meinung nach nicht mehr.
Heftig enttäuscht, ja, erschrocken, war ich von den Kelly’s Chips Ketchup, die ich kürzlich in Wien probiert habe: flach, süß, ohne Salzgeschmack oder jegliche Würze. Dazu waren mir die Scheiben zu dünn und dadurch zu ausgebacken. Nicht minder enttäuschend: die Chips der Sorte „Pommes-Pause“ von Kiezküche. Auch hier war mein Geschmackseindruck: lahm. Und außerdem mag ich diese Chips aus Pellets oder dem Extruder in der Regel nicht, weil sie im Mund sofort zerbröseln und zu wenig Kaumöglichkeit bieten.
Die Pringles-Chips mit Ketchup-Geschmack sind dagegen zuverlässig überwürzt und schön intensiv im Geschmack. Aber auch hier gilt: Stapelchips aus Kartoffelflocken sind nicht mein Favorit.
Hier einige Ketchupchips

Einige ungewöhnliche Tomatenketchup-Sorten
Thomy und Hela waren die Ketchups (oder sagt man Ketchuppe?) meiner Jugend, Heinz das meiner Jugend und bis heute. Ich gebe es zu: Ich habe sehr viel Ketchup vertilgt! Schließlich musste ich schon als Schüler mit 17 Jahren selbst für mein Mittagessen sorgen (hatte was mit der Schule fernab von meiner Heimatinsel Langeoog zu tun) und habe mir häufig selbst Hamburger mit Gurkenscheibchen, Röstzwiebeln, Senf und ordentlich Ketchup drauf fabriziert.
Tomatenketchup ist ja im Grunde nichts anderes als Tomatenmarmelade. Daher kann ich auch nicht in das Getöse einstimmen, das einige Gesundheitsapostel veranstalten, weil so viel Zucker in Ketchup ist. Ja, das ist es – wie auch bei jeder Marmelade! Der Zucker dient der Haltbarmachung. Und außerdem isst man gewöhnlicherweise weder Marmelade noch Ketchup glasweise, sondern nur ein paar Löffel voll davon zur Verfeinerung eines Gerichts!
Umso ehrlicher empfinde ich das Produkt „Mermelade de Tomate“ von der Mercador-Eigenmarke „Hacendado“ – sie heißt genau danach, was sie ist. Morgens aufs Brot würde ich sie allerdings trotzdem nicht schmieren. Dafür gibt es bessere Brotaufstriche: ob süß oder salzig.
Übrigens habe ich schon über Senf, Currywurst und Ranch als Aromen geschrieben und über Pommes als Form und den Donut als Ikone der Pop-Kultur.
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