
Das deutsche Pfandwesen für Getränkeverpackungen ist höchst kompliziert und an viele Stellen unlogisch. Vereinfacht kann man sagen: Auf die meisten Getränkeverpackungen aus Glas oder Kunststoff werden unabhängig vom Inhalt unterschiedlich hohe Pfandgebühren aufgeschlagen. Auch für Softgetränke und Bier, allerdings nicht für Milch, Wein, Sekt und Spirituosen.
Frucht- und Gemüsesäfte oder Eistees wie der von 4Bro sind grundsätzlich pfandfrei, ebenso Getränke in Kartons oder Tüten. Und hier ist ein großes Einfallstor für die Vermüllung der Umwelt durch Schmutzfinken. Die zunehmende Müll geht mit dem der wachsenden Popularität eines Getränks einher: Dem „Durstlöscher“ der riha WeserGold Getränke GmbH in Ratingen.

Die Durstlöscher-Kartons werden gern von Kiosken angeboten, denn sie müssen nicht gekühlt werden, lassen sich super stapeln, sind lange haltbar und bieten eine hohe Marge: manche Spätis verlangen 1,20 € oder mehr für ein Getränk, das im regulären Einzelhandel schon für 0,69 € zu haben ist.
Trägt Durstlöscher Mitverantwortung für die richtige Entsorgung seiner Verpackungen?
Das pfandfreie Getränk ist beliebt – unter anderem bei Berliner Schülern. Und die gehen zwar einerseits freitags zur Klimademo, haben aber andererseits kein Problem damit, die leer getrunkenen Kartons einfach auf den Boden zu schmeißen. Die Folge: Überall in Berlin liegen leere, zertretene Durstlöscher-Kartons in der Landschaft herum. Dazwischen die Folienbeutel von Capri Sun (f.k.a. Capri Sonne) und die ein oder andere Kunststoffflasche aus dem Ausland.
Denn leider verkaufen viele Imbisse neben Döner auch Softdrinks aus Flaschen ohne Pfand, die am Zoll vorbei nach Deutschland importiert werden. Den Behörden und der Deutschen Pfandsystem GmbH scheint es egal zu sein, denn sonst könnten sie einfach gegen diese Umgehung der Pfandbestimmungen vorgehen – diese importierten Getränke werden offen in den Schaufenstern der Spätis und Döner-Läden zum Verkauf ausgestellt.
Vermüllung durch pfandfreie oder Getränkeverpackungen
Die verschiedenen Sorten vom Durstlöscher
Den Durstlöscher gibt es von zwei verschiedenen Firmen: von riha Wesergold und QickVit. Stets in beschichteten, 500 ML-Faltkartons in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Orange, Multivitamin, Waldmeister, Sauerkirsch-Zitrone, Erdbeere-Himbeere, Wassermelone, Eistee mit Mango- oder Pfirsich-Aroma. Nicht ganz klar ist mir, warum es diese beiden Firmen gibt – vermutlich eine Vertriebsfrage.
Zwei Sorten von QuickVit erinnern sehr stark an riha Wesergold-Vorlagen: Bei riha heißt eine Sorte Blueberry-Marshmallow und bei QuickVit Blaubeer-Vanille, ebenso ähnlich: Zuckerwatte-Geschmack versus Bubble Gum. Steckt hier wie dort dasselbe Aroma drin?!
Durstlöscher gibt es jetzt auch in der Aludose
Übrigens habe ich auch über andere originelle Erfrischungsgetränke in der Dose, Eistees von Influencern, Energy Drinks, Süßigkeiten aus der Tube geschrieben, über neue Öffnungen von Keksverpackungen und kreativ gestaltete Strichcodes.
Ich Frage mich, warum unter diesen sehr guten Artikel haufenweise Reklame für Durstlöscher ist.
Ich frage mich wirklich, was in den Köpfen der Leute (meistens Jugendliche) vorgeht, wenn sie die leergetrunkene Durstlöscher-Packung einfach in den Wald oder sonstwo auf den Boden werfen und liegen lassen. Diese Art von Verpackung verrottet nicht und liegt in 1000 Jahren noch da, wenn sie keiner wegräumt. Sehr beliebt ist auch der Spaß, mit vollem Schwung auf die am Boden liegende leere Packung zu springen, so dass sie mit lautem Knall zerplatzt.
Spricht man die Kids an und fordert sie auf, den Müll in die nur wenige Meter entfernt stehende Tonne zu stecken, wird man entweder ignoriert oder auch noch angepöpbelt.
Armes Deutschland!
RL