Erdnussflips: Ein typisch deutscher Snack aus dem Extruder

XOXINOS Flipps Schoko Karamell
Es geht noch süßer bei XOX: Erdnuss, Karamell und Schokolade sind in diesen Flips. Eigentlich mag ich Experimente und auch die süß-salzig-Kombi, aber die Produkte von XOX sprechen mich persönlich leider insgesamt nicht an.

Erdnussflips oder kurz Flips, in manchen Regionen auch als Würmer, Würmchen oder Locken bezeichnet, sind ein Maissnack mit Erdnussgeschmack. Zur Herstellung von Flips wird Maismehl in einem Extruder unter starkem Druck verdichtet, bis es heiß wird. Beim Auslassen durch eine kleine Öffnung dehnt sich die Masse schlagartig aus und wird von einem  rotierenden Messer abgeschnitten, wodurch die Wurmform entsteht.

Durch die Ausdehnung entsteht das luftige, knusprige Extrudat. Die rohen Fips sind noch hell und haben keinen Geschmack. Diese recht faden, blassen Maissnacks werden in manchen Ländern bereits verkauft und vor allem an Kleinkinder verfüttert.

Erdnussflips gibt es in Deutschland und Israel, Amis bevorzugen Käsegeschmack

In Deutschland, wo die Flips Anfang der 1960er Jahre von Bahlsen eingeführt wurden, werden die rohen Flips meistens mit einer Mischung aus Öl, Gewürzen und Erdnussbutter aromatisiert und dadurch zu Erdnussflips. Obwohl das Maisextrudat selbst wenig Kalorien hat, wird der Erdnussflip durch das Seasoning so gehaltvoll wie Schokolade.

In Amerika dagegen sind Erdnussflips eher unbekannt. Hier werden die Maiswürmer mit Käsegeschmack versehen. Das ist auch deshalb bemerkenswert, da sowohl die Extrudertechnologie dort entwickelt wurde, als auch ein Großteil der Erdnussernte aus den USA stammt. In Polen findet man auch viele bunte und gesüßte Maiswürmer, -stangen und -kugeln. Und in Österreich heißt Mais Kukuruz und entsprechend prangt dieser Begriff dort auf manchen Flips-Tüten.

In Israel wurde ebenfalls Anfang der 1960er Jahre von der Firme Osem ein Maissnack mit Erdnussgeschmack unter dem Namen „Bamba“ eingeführt, der bis heute sehr populär ist.

Flips-Geschmacksrichtungen orientieren sich an Kartoffelchips

Weitere angebotene Geschmacksrichtungen orientieren sich an den klassischen Kartoffelchipssorten, darunter Paprika, Käse und Mexican Style.

Süße Maisextrudate habe ich von XOX gesehen, zum Beispiel mit Vanille-Geschmack und Benjamin Blümchen-Motiv, Schoki-Flips mit Sandmännchen-Motiv sowie „Snackers“-Flips mit Erdnuss, Karamell und Schokolade. Der Name erinnert wohl nicht zufällig an den Snickers-Riegel mit ähnlichen Zutaten… Der Hersteller Maiswurm stellt Bio-Würmer in einer Variante mit Zimt-Geschmack her.

Prinzipiell kann man viele Ausgangsstoffe im Extruder zu Flips formen. Inzwischen gibt es auch Flips aus Quinoa, Hirse, Süßkartoffel und Kokos.

Neben Extrudaten gibt es auch Expandate, also Chips, die aus Pellets gewonnen werden wie Pommbär und Co. Darum kümmere ich mich in aller nächster Zeit und verlinke es hier…

Beispiele für Flips aus Maismehl mit verschiedenen Geschmäckern

Beispiele für Flips aus anderem Getreide (kein Mais)

Übrigens: Über originelle Kartoffelchips habe ich hier geschrieben und meine Pringles-Sammlung examiniere ich an dieser Stelle. Auch Brotchips habe ich schon betrachtet und Gemüsechips aus Pastinake, Süßkartoffel und Co. 

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1 Kommentar

  1. In Japan gibt es ähnliches. Es heißt dort Umaibo. Und schmeckt richtig gut.

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