
Die Halloren Schokoladenfabrik AG ist eine der ältesten bis heute produzierenden Schokoladenfabriken Deutschlands. Ihr bekanntestes Produkt sind heute die Hallorenkugeln. Dabei hat die Fabrik unzählige Wandlungen durchgemacht und einige Höhen und Tiefen erlebt – zuletzt 2018 als die gesamte Führungsriege ausgetauscht wurde und viele Beteiligungen an anderen Unternehmen wie Bouchard (Belgien), Steenland (Niederlande) und Weibler Confiserie Chocolaterie (Niedersachsen) verkauft werden mussten und schließlich auch der Investor Katjes seine Anteile an Halloren abgab.
Aber fangen wir vorne an: 1804 gründete Friedrich August Miethe die „Kakao- und Schokoladenfabrik“ in Halle / Saale. 1851 wurde die Fabrik umbenannt in „Friedrich David & Söhne“. 1905 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen „David Söhne AG“, was 1933 wiederum zur Umbenennung in „Mignon Schokoladenwerke AG“ führte, weil der Name „David“ in der Zeit des Nationalsozialismus als jüdisch verpönt war.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb 1950 verstaatlicht und in einen so genannten „Volkseigenen Betrieb (VEB)“ umgewandelt. 1952 erhielt das Unternehmen den Namen „Halloren“ und stellt seitdem auch aus viel Zucker und etwas Schokolade die DDR-Volkspraline „Hallorenkugel“ her. Der Legende nach imitieren die Kugeln die Knöpfe der örtlichen Bergarbeiterkluft. Letztendlich sind es aber einfach kugelförmige Pralinen wie sie absolut üblich sind, vergleiche etwa Mozartkugeln und andere.
1992 verkauft die Treuhandanstalt das Unternehmen an eine Beteiligungsgesellschaft aus Hannover, die vom Wirtschaftsprüfer und Unternehmer Paul Morzynski geführt wird, dem auch das Grand Hotel Heiligendamm sowie die Confiserie-Kette Arko gehört. Der Jahresumsatz von Halloren stieg in den folgenden Jahren bis zu einem Rekordwert von 122 Mio. Euro, Halloren-Aktien wurde zwischenzeitlich sogar an der Börse gehandelt. Doch dann brach 2015 der Gewinn um 90% ein und der eingangs beschriebene Restrukturierungsprozess setzte ein.
Heute gehören noch folgende Marken zu Halloren:
- Hallorenkugeln
- Lohmann Schokolade (Ma-Mi-Nu)
- Delitzscher Schokoladenfabrik mit Marken „Böhme“ (Weinbrand-Bohnen und Weinbrand-Kirschen, Creme-Schokoladen) oder Madame Pompadour in den Sorten Weinbrand-Kirschmus oder Wodka-Erdbeere sowie Karamellen (Bonbons), siehe auch hier.
So viele verschiedene Sorten der Hallorenkugeln
Neue Reihe „SoIsses“ macht Pralinen cool
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Sonstige Halloren-Produkte in der Übersicht


Erzeugnisse der Delitzscher Schokoladenfabrik
So geschmackvoll waren einst die Verpackungen der Delitzscher Schokoladenfabrik: Vollmilch-(Katzen-)Zungen.

Heute produziert Delitzscher vor allem Handelsmarken, also günstige Varianten verbreiteter Süßigkeiten wie die Weinbrandbohnen „Aus Meisterhand“, die gefüllten Nusspralinen „Feine Brände“ (aka „Edle Tropfen„) oder „Royal Thins“ – ein Spoof von „After Eight„.
Übrigens hat das Dorint-Hotel in Halle einen Hallorenbotschafter, der dafür sorgt, dass im Dorint immer ein süßes Betthupferl von Halloren auf den Gästebetten liegt. Auch über Viba Nougat aus Thüringen habe ich bereits mehrmals geschrieben. Der Hautartikel befindet sich hier.
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