
Seit wann ist statt Müslis und Cornflakes eigentlich das seltsame Wort „Cerealien“ bei uns gebräuchlich? Eigentlich doch erst seit dem TV-Werbespot von Kinder Country aus den 90er Jahren, oder?! Also habe ich dieses seltsame, ursprünglich lateinische („cerealia„) , dann aus dem Englischen („cereals„) kommend mit falschem Anfangsbuchstaben zu „Cerealien“ eingedeutschte Wort bei uns davor nie gehört. Wie auch immer, es handelt sich bei Cerealien einfach um Getreide.
Der Markt für Getreideflocken ist in Deutschland im Wachstum begriffen: Von rund 617 Mio. Euro Umsatz in 2017 soll er laut Statista auf 706 Mio. Euro 2021 wachsen. Durchschnittlich isst jeder Deutsche rund 2,4 Kilo Zerealien pro Jahr. Doch weil die oft viel zu süßen Flocken von Kellogg’s, Nestlé und General Mill von den immer gesundheitsbewussteren Verbrauchern weniger gekauft werden, müssen sich die großen Anbieter umstellen, gesündere oder auf andere Arten innovativere Varianten ausdenken.
Spielzeuge und andere Beilagen sind out – leider!
Gleichzeitig ergeben sich Marktlücken für kleinere, erfindungsreiche Anbieter. Also eine spannende Zeit, deren überraschendsten Auswüchse ich hier gern festhalten und diskutieren möchte. Selbstverständlich kommt vieles aus den USA, aber beim Thema Müsli hat Europa (allen voran Schweiz und Deutschland) wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden. Nur einen hiesigen Anbieter werde ich nicht berücksichtigen, weil ich dessen Radiowerbung so nervenzerfetzend und den Verstand beleidigend finde (fängt mit „S“ an und hört mich „acher“ auf, ich will es nicht noch aussprechen müssen, sonst kriege ich Kopfschmerzen).
Übrigens sehr schade, dass Kellogg’s seinen Cornflakes-Packungen keine kleinen Spielzeuge und Figürchen mehr beifügt. Diese Beigaben war für mich als Kind ein extremer Kaufanreiz und eine große Freude beim öffnen jeder neuen Packung „Smacks„. Immerhin hat Kuchenmeister 2019 ein Koala-Müsli herausgebracht und darin befinden sich, wie bei den gleichnamigen Keksen, auch wieder Sammelfiguren.
Die Unterschiede zwischen Müsli, Cornflakes und Granola
Während Cornflakes aus einem Getreide, nämlich Mais, hergestellt werden, bestehen Müslis aus mehreren verschiedenen Getreidesorten und enthalten häufig auch Nüsse, Kerne und getrocknetes Obst. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Schweiz und leitet sich vom Birchermues, einem Apfel-Getreide-Mus, ab. Das hat der Schweizer Sanatoriumsarzt Maximilian Oskar Bircher-Benner um 1900 als leichte Abendmahlzeit für seine Patienten kreiert. Das ursprüngliche Birchermüsli bestand vermutlich aus Haferflocken, geriebenen Äpfeln, geraspelten Nüssen, Zitronensaft und einem Esslöffel Kondensmilch. Im Unterschied zum Haferbrei (Porridge) wird das Getreide für ein Müsli aber nicht gekocht, sondern nur eingeweicht.
Als Granola wird Knuspermüsli bezeichnet, das mit Zucker oder Honig knusprig gebacken wurde. Die Bezeichnung tauchte Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA das erste Mal auf und hat sich dort bis heute gehalten.
Ungewöhnliche Cornflakes und andere Cerealien für das Frühstück
Besondere Müslis und andere Getreidemischungen



Portionsbeutel und -schalen mit Müslis und Cornflakes
Eine neue Kategorie im Bereich Cerealien sind die Ein-Portionen-Beutel, die auch gern als Bowls bezeichnet werden. Die gibt es als klassische Müsli oder auch als Haferbrei, sprich Porridge. Erstaunlich finde ich, dass es noch so wenige gekühlte Fertig-Bowls mit Getreide, frischem Obst und zum Beispiel Joghurt gibt, dabei würde sich das total als gesunder Snack oder Alternativ zum Mittagessen anbieten und ließe sich auch sehr hübsch gestalten.



Übrigens habe ich bereits separat über Müsliriegel, Proteinriegel und Porridge geschrieben.
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